Montag, 25. März 2013

Vogelnest

Wir haben wieder etwas Schönes entdeckt in unserem Garten. Und wieder ein Projekt um den Kindern ein Stück Leben live zu zeigen und hier zu dokumentieren.

Vor einer Weile ist ein Vogelpärchen in unseren Garten gezogen. Beim Giessen hat Caitanya ein Nest gefunden in der Schutzhülle für die neue Kokospalme. So perfekt, ein kleines Kunstwerk.

Gestern haben wir darin ein kleines Ei entdeckt.



Anhand vom Ei haben wir uns auf die Suche nach Informationen gemacht und Google, bzw Wikipedia  haben uns verraten dass die Vögel Bülbüls sind.


Wir haben uns folgende Überlegungen gemacht: welche Feinde hat das Ei, bzw das frisch geschlüpfte Vögelchen. Wie lange dauert es bis sie ausschlüpfen. Und legen Vögel immer nur 1 Ei am Tag, dh könnten da vielleicht noch mehr kommen?

Über die Dauer haben wir 12 Tage Brützeit und 2 Wochen bis die Kleinen flügge werden herausgefunden. Feinde haben wir geraten könnten vielleicht Schlangen sein, vielleicht andere Vögel und der Mensch. Und auf die dritte Frage haben wir heute die Antwort gefunden:



Ei Nummer 2 ist da!


Die Vogeleltern sind irgendwo unterwegs, dh sie sitzen die meiste Zeit nicht auf oder bei den Eiern. Und wir warten gespannt ob morgen Nummer 3 dazu gelegt wurde! Bis zu 5 können es werden. 


Ich werde weiter berichten! 





Sooo..... tatsächlich war Mama-Vogel wieder fleissig heute Nacht. Und Ei Nummer 3 ist auch da. 
Wir sind so gespannt ob wir uns morgen zum vierten Mal freuen dürfen und erst recht, ob in 10 Tagen das erste Piepsen zu hören ist! 










Samstag, 15. Dezember 2012

Schmetterling

Als wir hier ankamen sahen einige unserer Pflanzen sehr mitgenommen aus. Sie sind einer Horde Tiere zum Opfer gefallen. Stachelige braune Raupen, die uns zu einem Projekt inspirierten. 

Immer auf der Suche nach lebensnahen Themen die man von verschiedenen Seiten beleuchten kann und die auf wirkliches Interesse stossen, kamen uns die Raupen wie gerufen. 

Wir suchten nach einem passenden Gefäss und wählten ein leeres Olivenglas aus. Eine Raupe mitsamt ihrer Umgebung, also der Pflanze auf der sie sass und ass, bezog ihr temporäres Zuhause und wurde mit einer Folie bedeckt in die Luftlöcher gepieckst wurden. 


Sie ass weiter an ihren Blättern und schien sich nicht an ihrem Glasgefängnis zu stören.
Täglich wurde kontrolliert wies ihr geht und ob sie neues Futter braucht. Einen Namen hatten wir ihr zwar nicht gegeben aber sie war schon so etwas wie ein Haustier geworden das gehegt und gepflegt wurde.
Nach einer Woche sahen wir ein Stachelklümpchen auf dem Boden des Glases liegen.


An einem Stängel der Pflanze konnte man die Puppe entdecken.


Eine Zeitlang waren wir etwas besorgt ob es ihr gut geht und warteten gespannt auf was da noch passieren möge. Nach nur 8 Tagen entdeckte Tamal am Morgen den ausgeschlüpften Schmetterling, den wir sofort auf seinem Ästchen aus dem Glas holten, damit er sich bald in die Luft erheben möge. 



Auf dem Boden des Glases fanden wir die verlassene Hülle der Puppe. 


Der Schmetterling brauchte noch eine Stunden bis er wegfliegen konnte. 
Wir setzten uns in der Zwischenzeit in unsere Lernecke und bearbeiteten Arbeitsblätter zum Thema. Es sollen noch Kunstwerke entstehen und da wir die Verwandlungsprozesse leider verpasst haben, werden wir das Projekt wiederholen und noch engmaschiger beobachten. Auch haben wir noch keine Eier gefunden, winzige Raupen zwar, aber nicht woher die  geschlüpft sind. Wir werden sie suchen. 

Hier noch Links zu Arbeitsblättern und Ausmalbildern 





Das Thema wird uns noch eine Weile beschäftigen. Wenn es die Zeit und die Internetverbindung zulässt werden wir weiter darüber berichten. 






Dienstag, 30. August 2011

Homeschool

Unsere Schule zuhause nimmt immer mehr Form und Struktur an.
Für tolles Material und viel Abwechslung habe ich das Internet durchforstet und bin bei den Freilernern aus Österreich auf tolle Sachen gestossen.
Eins davon ist das gratis E-Book über das Wasser, das ich hier mit euch teilen will.
Viel Spass damit!
Gratisdownload:<br ⁄> <a href="http://horizonshop.de/die-geheimnisvolle-sprache-des-wassers-emoto.html?a_aid=emoto" target="_blank" > Die geheimnisvolle Sprache des Wassers </a> <br ⁄> (Kinderbuch von Dr. Masaru Emoto)

Samstag, 2. April 2011

Rückblickend und vorausschauend; und doch ganz im Jetzt.

Obwohl das Leben hier für uns ziemlich alltäglich und recht gemächlich geworden ist, ist doch einiges passiert im letzten halben Jahr und ich ziehe Bilanz und möchte euch- die ihr die Nachricht über diesen Eintrag erhaltet- danken!

Die Zeit wurde reif für die Entscheidung ob die Kinder zur Schule sollen oder nicht, es war keine Leichte und das reifen hat sehr lange gebraucht. Permanent zurück in die Schweiz wäre eine Option gewesen, die andere sie hier in Indien einzuschulen. Beides kommt aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage zurzeit und deshalb haben wir uns nochmal intensivst mit dem Homeschooling beschäftigt, viel Material besorgt und regelmässig zu unterrichten angefangen. Noch sind sie im Kindergartenalter, Voraussagen zu machen über den Verlauf wäre anmassend, aber ich bin optimistisch. Noch stehen viele Entscheidungen an, welches Kurrikulum, wie lange - bis in welche Klasse, was steht auf dem Lehrplan..... aber genau wie die Zeit immer wieder die Lösungen gebracht hat ohne dass man sie mit Druck herbeiführen hätte können, werden wir sie uns auch diesmal nehmen und gehen vorerst alle zusammen mit Spass und Freude ans Lernen.

Viele Freunde haben wir diese Saison wiedergesehen, sowohl die Kinder als auch wir Erwachsenen, soviel Besuch gehabt dass wir schon mit einem Hotel verwechselt wurden. Es war nicht immer ganz leicht, am Höhepunkt teilten wir unser doch recht kleines Haus mit 8 weiteren Personen. Doch alles in allem wars einfach wunderbar. Wir haben auch tolle Menschen kennengelernt, viele Bekanntschaften die ich gar nicht mehr missen möchte. Ans Abschiednehmen habe ich mich zum Glück in den letzten Jahren gewöhnt und auch wenn da und dort ein Tränchen hätte fliessen mögen, so war ich doch immer glücklich die Menschen ziehen zu lassen in der Gewissheit dass man sich irgendwie, irgendwo, irgendwann wiedersieht. Somewhere over the rainbow :-)

Toll waren die kinderreichen Sonnenuntergänge, bis zu 20 Kinder im Alter von ein paar Monaten bis 8 Jahre waren am Strand zu einer Gang geworden. Es war ein Kommen und Gehen, aber jedes neue Kind war der Gruppe willkommen. Wenn ich mich manchmal nach mehr Einsamkeit und Ruhe sehnte, so weiss ich für nächste Saison, dass die dann irgendwann so mitte März kommen wird, mittlerweile ist der Strand nämlich wie ausgestorben, aber die Jungs haben zum Glück noch ihre Freundin Satya mit der sie täglich im Sand und in den Fluten spielen. 

Unser Geschäft hat einige Hürden zu überwinden gehabt, fast alle unserer Grossabnehmer haben im letzten Jahr ihre Läden aus verschiedensten Gründen geschlossen und zeitweise hatte ich befürchtet, nicht mehr weitermachen zu können. Um so dankbarer bin ich für die zwei neuen Kunden, um die Freunde die sie uns vermittelt haben und darum dass es doch weiter geht. 

Die Reisen zum Einkaufen unternehme ich mittlerweile allein, obwohl es mich grosse Überwindung kostet meine Familie zurück zu lassen weiss ich, dass es für sie sehr viel angenehmer ist zuhause als im Zug und im Hotel. Vor Ort bin ich so beschäftigt, dass ich kaum Zeit für einen Gedanken ausserhalb der Kleider habe. Bis heute macht es mir grossen Spass in diesen Bergen von Stoff zu wühlen und die tollsten Sachen rauszupicken. Die Ladenbesitzer kennen mich mittlerweile und ich freu mich daran, mich willkommen zu fühlen obwohl ich für die ein kleiner und wählerischer Fisch bin.

Unser Haus hat in dieser Saison einen neuen Anstrich bekommen, es leuchtet lila-orange auf dem Hügel und wir freuen uns daran hier zuhause sein zu dürfen. Alles ist teuer geworden in Gokarna, unsere Miete hat sich bald verdoppelt - wobei der Franken zum Glück auch mehr Rupies abwirft als vor ein paar Jahren - aber noch gehts, noch dürfen wir uns an der Ruhe hier oben freuen, an den nettten indischen Nachbarn, an der schönen Adresse (OM-Beach Road), an der Aussicht aufs Meer und die Palmen. Ein indisches Sprichwort sagt "die Welt ist eine Brücke, gehe darüber aber bau dir kein Haus darauf", danach möcht ich leben und so bin ich dankbar dass jemand uns ein Zuhause leiht und ich mich hier wohl fühlen darf aber mir gleichzeitig bewusst bin, dass alles nur temporär ist.

Die neuen indischen Regeln für die Ausländer- nach 6 Monaten raus, 2 Monate draussen bleiben- geben uns auch diesmal (Charly hat noch ein Touristenvisum) die Möglichkeit unseren Kram wetterfest zu verpacken und Gokarna zu verlassen für eine Weile. Bestimmt hätten wir das aus Bequemlichkeit nicht gemacht freiwillig, denn mittlerweile ist es so heiss dass man zwar weg will aber zu lethargisch ist etwas anzupacken solang man nicht muss. Nun gehts aber in ein paar Tagen los mit dem Zug in Richtung Norden. Über 50 Stunden werden wir reisen bis zur Grenze von Nepal. Danach dürfen die Kinder und ich Neuland entdecken und Charly sich über die Veränderungen wundern, war er doch vor über 15 Jahren das letzte Mal in Nepal. 

Ich bin sehr gespannt, freu mich auf ein anderes Klima, auf die Freunde die auf uns warten - viele der Strandgang sind dort jetzt, und die Kinder werden ihre Spielkameraden wiedersehen. Ich freu mich darauf eine neue Gegend kennenzulernen, vielleicht nur um dankbar hierher zurückzukehren, vielleicht um einen weiteren Ort zu finden, den wir immer wieder besuchen werden. 

Für dieses Jahr haben wir keine weiteren konkreten Pläne, ausser im Oktober wieder hier zu sein. Wir haben vielleicht Ideen und Wünsche, aber endlich bin ich - nach all den Jahren mit dem Ungewissen hadern - an dem Punkt an dem ich erwartungsvoll und entspannt in diese Offenheit gehen kann. Wir bleiben wos uns gefällt und strecken uns nach der Decke wie mein Vater sagen würde.

Danke euch allen, die uns lieb haben, die mit uns einen Teil des Weges gehen oder gingen, die uns immer wieder loslassen müssen und uns trotzdem mit offenen Armen wieder annehmen, die wiederkehren und die, die uns nur in Gedanken begleiten. Danke liebe Kunden, die ihr uns treu und zu Freunden geworden seid. Schön dass es euch alle gibt!



Samstag, 5. Februar 2011

Auf einer Geschäftsreise

Elefantengrosse Moskitos umschwirren mich in Schwärmen während ich hier auf meinen Zug warte der erst knapp 2 Stunden Verspätung hat.
Der Typ hatte versprochen - hoch und heilig - um 17.00 Uhr zurück zu sein und meine Pakete zu packen. Aber wie ich die Tage schon mehrmals mehr oder weniger schmerzlich wieder bestätigt bekommen habe zählt in Indien weder ein Wort noch eine Zeitangabe. Und so sitz ich hier nach unzähligen Stunden Shoppingmarathon und verplämpere meine Zeit während die Ratten auf den Gleisen nach Futter suchen. Ich hoffe einfach dass meine Einkäufe komplett verpackt bei mir ankommen werden in ein paar Tagen, da ich es jetzt nicht mehr überwachen kann.
Dies ist das Land der freundlich lächelnden Menschen die alle Wörter brechen und die Kinder in Schuhen herumrennen lassen die bei jedem Schritt eklig piepsen, was auch den Kindern spätestens fünf Minuten nach dem Kauf verleidet sein musste. Das Land der grossen Geschichten - denn sie schauen dir in die Augen und erzählen dir Lügen und alles worum es geht ist Geld, Geschäft, MEEEEEEEEHR HABEN!!!
Der grösste Fehler den man machen kann ist aufzumüpfen, will man was erreichen, dann am ehesten schön demütig, hilflos aussehend und naiv wirkend. Denn etwas muss man ihnen ja lassen, helfen tun sie gern. Zumindest wenn man von ihnen nicht verlangt dass sie sich länger als 5 Minuten später noch daran erinnern dass sie etwas versprochen haben. Und Morgen beutet in der Regel in ein paar Monaten falls du mich dran erinnerst. Ja, ich gebs zu, ich bin frustriert.
Und die Moskitos treiben mich in den Wahnsinn, obs an meiner Weleda Rosenmilch liegt? Nächstes Mal unbedingt Citronella mitnehmen!!!
Der Himmel verfärbt sich kitschig über dieser verseuchten Stadt, ich wünschte ich wär schon zuhause, würde komische selbsterfundene Zahnputzlieder singen und hätt meine drei Männer um mich rum anstatt der blutsaugenden Monster! 

Samstag, 29. Januar 2011

Anders

Wir machen vieles anders als viele andere.... 

wir essen keine Tiere
wir schlafen alle in einem einzigen Bett
wir schicken unsere Kinder nicht zur Schule

um nur ganz wenige Beispiele zu nennen.

Dieser Blog soll dazu dienen denen Mut zu machen die auch andere Wege einschlagen möchten, denen einen Einblick und vielleicht etwas Verständnis zu geben die es nicht anders machen wollen und mir persönlich, ein paar Sachen von der Leber zu schreiben.

Ich hoffe dass es eine bunte Sammlung aus vielen interessanten Themen wird, von Homeschooling, über liebevolle Erziehung, alternative Ernährung, spirituelles Wachstum.... etc.




FRIDA

Vor 2 Monaten haben Bekannte von uns beschlossen zu verreisen und ihre Ziege in unsere Obhut gegeben.

Sie hatten sie freigekauft während einem sogenannten Festival, bei dem Ziegen getötet werden um geopfert zu werden. Das ist eine andere Geschichte, denn Tieropfer sind in diesem Bundesstaat verboten und ich werd mich noch darum kümmern.

Auf jeden Fall hatten sie zwei Ziegen, wobei die kleinere leider bald verstorben ist und somit nur eine übrig blieb. Uns tat sie leid, war sie den ganzen Tag allein auf einem kleinen Grundstück angebunden und konnt sich kaum bewegen, also stimmten wir zu sie zu uns zu nehmen.

Als sie hier ankam roch sie stark nach Ziege, ihre Nase war verkrustet von irgendwelchen Parasiten und sie wurde uns mit Strick zum anbinden übergeben.
Einige Tage lang machten wir das mit, wir banden sie an, wechselten mehrmals am Tag den Standort damit sie nicht zuviel Sonne hatte und essen konnte was sie wollte. Mein persönliches Interesse lag noch daran, die jungen Bäume auf dem Grundstück zu schützen, sonst hätt ich sie wohl von Anfang an frei gelassen.
Nachdem sie ein Mal etwas lose angebunden war und die Bäumchen demzufolge schon gegessen hatte beschlossen wir, sie nicht länger in der Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Tagsüber war sie frei, rund ums Haus, nachts im Gartenhäuschen.

Sehr schnell entwickelten sich besondere Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und Frida.
Ich war wohl schnell sowas wie ihre Mutter/Ernährerin, weil ich sie jeden Morgen schon früh raus liess und ihr etwas zu knabbern brachte. Aber ich unterhielt mich auch oft mit ihr und mochte sie je länger je lieber streicheln, nachdem sie bei uns immer sauberer wurde und eigentlich nicht mehr streng roch. Rufe ich sie gibt sie sofort Antwort, auch wenn sei weit weg ist rennt sie schnell zu mir wenn ich sie rufe.
Unser jüngerer Sohn kuschelt gern mit ihr, umarmt sie und wenn sie sich ruhig verhält setzt er sich zu ihr und streichelt sie. Der ältere liebt es mit ihr zu toben, die beiden hüpfen durch den Garten und auch in der näheren Umgebung erkunden sie alles mögliche zusammen. Mein Mann ist Beschützer, Retter, Erzieher (nein, Frida, du darfst WIRKLICH NICHT in die Küche ;-)) und Freund für sie geworden. Ja wir alle mögen sie, und oft denk ich sie weiss gar nicht dass sie kein Mensch ist und versteht nicht, wieso sie nicht bei uns im Bett schlafen darf, bzw der Balkon die Grenze ist für sie. Immer wieder schafft sie es Türen zu öffnen und rein zu kommen, schaut sich neugierig um und erforscht das Haus wenn man sie lässt. Leider ist sie nicht stubenrein.

Das Motorengeräusch von unserem Bike erkennt sie auf weite Entfernung und immer werden wir freudig begrüsst.
Auch wohnt sie schon eine ganze Weile nicht mehr im Gartenhaus sondern klettert abends auf unser Flachdach wo sie unter einem kleinen Kokospalmenblätterdach die Nacht verbringt. Total selbstständig, frei und glücklich- dh wenn wir zuhause sind, denn wenn immer wir weg gehen überkommt sie der Abschiedsschmerz und ich hätte zu gern eine zweite Ziege damit sie nicht allein ist.

Mittlerweile sind ihre Besitzer zurück von der Reise, glücklicherweise reisen sie aber schon wieder ab in kürze und wir dürfen Frida noch weiter bei uns haben. ABER was ist wenn WIR verreisen müssen?
Schon vor längerem hatten wir uns klar dagegen entschieden Haustiere aufzunehmen. Hier gibt es an jeder Ecke ausgesetzte Hunde, hungrige Kälbchen, heimatlose Katzen usw. und ich würd liebend gern ALLEN helfen. Leider sind wir hier nur eine bestimmte Zeit im Jahr und können somit nicht die Verantwortung für diese Lebewesen übernehmen und sie dann im Stich lassen. Was wir tun können- essen geben, streicheln wo angebracht etc tun wir natürlich trotzdem!

Unsere Aufgabe ist es jetzt also jemanden zu finden der die kleine Prinzessin bei sich aufnimmt, ihr kein Messer an die Kehle setzt während wir weg sind sondern sie gut behandelt. Wenn wir bedenken wie "verwöhnt" sie jetzt ist, wie ein Ziegenleben aussieht sonst, dann kann man sie gar nicht leichten Herzens in jemandens Obhut geben. Auch wollen ihre "BESITZER" (wir sind ihre Freunde.... selbst wenn wir sie nicht zurück geben müssen werden wir immer genau das bleiben) sie irgenwann zurück und dann eine Ziegenfarm aufmachen, dh sie soll ihre Milch ihnen geben anstatt ihren eigenen Kindern...

Heute wär Frida beinahe ertrunken, auf einem ihrer Streifzüge ist sie in der Nachbarschaft in einen Brunnen gefallen. Zum Glück kenne ich ihre Stimme, ihre Hilferufe und ihre Stimmungen sehr gut und bin- als ich sie endlich gehört hatte- gerannt. Es war in der letzten Minute, sie fing schon an schlapp zu machen. Die Kinder holten den Papa zu Hilfe der eine Leiter brachte, ich streckte einen Ast zum U geformt zu ihr runter wo sie ein Bein einhängen und sich so für eine Weile ausruhen konnte. Die ganze Rettungsaktion war für uns alle riskant und ich war unglaublich erleichtert als ich die pitschnasse Frida im Arm hatte und mein Mann heil aus dem Brunnen kletterte. Angeblich sollen Ziegen nicht nass werden dürfen.... hoffen wir dass die gut 30 Grad die wir im Moment haben dazu beitragen dass ihr der Zwischenfall keine Lungenentzündung beschert.

Frida die Ziege....
sie isst täglich kiloweise Obst und Gemüse das wir jetzt, wo alles am trocken werden ist in der Umgebung, kaufen müssen. Zum ersten Mal seh ich mit eigenen Augen wie "unwirtschaftlich" Tierhaltung für Fleisch ist. Frida isst pro Tag etwas die gleiche Menge die wir essen.... dh es könnte ein Mensch ernährt werden mit den was sie zu sich nimmt. Und das über Monate bevor sie üblicherweise geschlachtet und gegessen wird, wobei sie grad mal genug Fleisch abwerfen würde für eine bis zwei Mahlzeiten einer Famile. Wo ist da das Verhältnis????


Für uns ist sie ganz klar kein Lieferant für irgendwas und auch ganz klar kann sie essen soviel sie will, mir kam nur der Gedanke weil ich kürzlich so ein Argument hörte von wegen Tiere würden die Welt ernähren. Das ist natürlich sowieso Quatsch, aber jetzt hab ichs auch mit eigenen Augen gesehen :-)

Während ich über sie schrieb kam sie vor die Tür um ihr Abendessen zu verlangen- sie hat einen halben Blumenkohl und 5 Bananen gegessen. Falls jemand das liest der sich mit Ziegen besser auskennt- wir wären froh um Ernährungstipps :-)